Gemeinde gegenüber
Eine Ev. - Luth Kirchgemeinde inmitten eines alten DDR Neubaugebietes geht neue Wege. Auf dem Chrieschwitzer Hang in Plauen will sie nicht nur inmitten des Stadtgebiets sein, sondern auch eine Verbindung zu den Menschen suchen und ein Teil ihres Lebens werden, ein Gegenüber.
Gemeinde gegenüber
Wir sind eine Ev. - Luth. Kirchgemeinde inmitten eines alten DDR Neubaugebietes – dem Chrieschwitzer Hang in Plauen. Hier leben mittlerweile durch Rückbau und Abriss mehrerer Wohnblöcke nur noch ca. 7.000 Menschen. Durch das Anlegen von verschiedensten Grünanlagen und Spielplätzen wurde das Stadtgebiet über einen längeren Zeitraum verschönert und aufgewertet.
In den letzten Jahren suchen wir als Christen der Ev.-Luth. St. Versöhnungskirchgemeinde verstärkt Zugangswege zu den Menschen, die hier leben. Veranstaltungen, die im Kontext der Kirche mit viel Engagement angeboten wurden, sind von den Anwohnern der Nachbarschaft leider nur wenig angenommen wurden.
Uns ist es aber wichtig, nicht nur ein Gebäude inmitten dieses Stadtgebietes zu sein, sondern unser Ziel ist es, ein Teil des Lebens unserer Nachbarn zu werden – ein Gegenüber. Wir sind begeistert über die Vielfalt der Menschen, die hier leben und möchten sie gern mehr kennenlernen: Familien, Alleinerziehende, Alte und Junge, einsame und vom Leben gezeichnete Menschen, Migranten und Spätaussiedler...
Wir wollen verstärkt den Menschen begegnen, dort wo sie unterwegs sind, uns näher kennenlernen, Beziehungen bauen, unser Leben und unseren christlichen Glauben mit ihnen teilen. Dabei haben wir kein fertiges Konzept, sondern möchten den Bedürfnissen der Menschen begegnen und ihnen durch transparente Beziehungen Würde und Wertschätzung weitergeben.
Ein Teil des Projektes ist die sichtbare Verortung im Stadtgebiet.
Seit dem Sommer 2021 konnten wir dafür im Wohngebiet Räume eines ehemaligen Friseurgeschäftes über die AWG (Immobiliengesellschaft) anmieten. Diese haben wir zu dem „Treff.Gegenüber“ ausgebaut. Im September 21 konnten wir mit dem Projekt im Stadtgebiet unter anderem mit einem „Tag der Offenen Tür“ starten. Im ersten Monat sondierten wir in Gesprächen Bedarfe und organisierten eine Umfrage, um mögliche Öffnungszeiten und Angebote zu kreieren. Daraus sind verschiedene Gemeinschaftsformate entstanden, in denen an drei Tagen (mittwochs – donnerstags – freitags) Frühstück, Mittagessen oder Kaffeetrinken im Rahmen konkreter Öffnungszeiten angeboten werden. Grundbedürfnisse werden gestillt – wir werden satt, haben Gemeinschaft, hören aufeinander und lernen voneinander. Oft kommen konkrete Fragen auf den Tisch. Dann schauen wir miteinander, ob geholfen werden kann, ob es Antworten oder einen Weg aus dem Dilemma gibt. Nicht selten fließen persönliche Glaubenserfahrungen ein, oder wir organisieren, wie praktisch geholfen werden kann.
Ein wichtiger Aspekt ist uns Mitarbeitern dabei, dass sich jeder einbringen kann und wir von dem gegenseitigen Geben und Nehmen profitieren. Gerade für die Menschen, die starke Vereinsamung erleben, sich von der Gesellschaft benachteiligt sehen, oft von ihrer Lebensgeschichte gezeichnet sind und in vielem keinen Sinn mehr spüren, ist es enorm wichtig, dass wir ihnen eine Plattform bieten, wo sie sich kreativ, musisch, beim Kochen, oder Handwerkern uvm. ausprobieren bzw. einbringen können. Das gemeinsame Erleben soll Freude machen, ein neues Selbstwertgefühl und neue Zugangswege zueinander und zu Gott eröffnen.
Wir sehen die Menschen in ihrer Lebenssituation nicht losgelöst von ihrem Lebensumfeld und ihren Problemen. Deshalb ist es uns ein Anliegen, auf unserem christlichen Werteverständnis ganzheitliche Hilfe bzw. diakonische Angebote anzubieten. Durch die gute Vernetzung und Nachbarschaft zu anderen Trägern im Stadtgebiet, können wir manche Aufgaben und Hilfsangebote je nach Situation vermitteln bzw. delegieren, anderes können wir je nach ehrenamtlichen Kräften auch selber abdecken.
Außerdem gibt es ein Angebot: „Gott.Gegenüber“, in dem wir mit interessierten Menschen in den Austausch über Fragen zum Leben und dem Glauben an Gott kommen. Gemeinsam mit ihnen machen wir uns auf den Weg, wie wir unseren christlichen Glauben in ihre Lebenswelt übersetzen können und damit eine neue Perspektive aufzeigen.
Durch die Erfahrung eines mobilen Cafes sehen wir wiederum wie nötig es ist, an Plätzen zu sein, wo sich die Menschen aufhalten. Diese Orte wollen wir kontinuierlich aufsuchen und damit nah bei den Menschen sein. Wichtig ist, dass wir regelmäßig da sind, um für die Menschen erreichbar und ansprechbar zu sein.
Ansprechpartner: Silke Dämlow (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) | Christa Plessing (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Treff.Gegenüber – Dr.-Karl-Gelbke-Str. 2 – 08529 Plauen, Tel.: 0152/ 05719652